Mário de Andrade war ein brasilianischer Schriftsteller, Musiker und Kulturkritiker. Er wurde am 9. Oktober 1893 in São Paulo geboren und verstarb am 25. Februar 1945 in der gleichen Stadt.
Er gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der brasilianischen Modernistenbewegung, die in den 1920er Jahren aufkam. Andrade war ein Pionier in der Erforschung brasilianischer Volkskunst, Folklore und indigener Kulturen. Sein Werk war stark von dem Ziel geprägt, eine brasilianische nationale Kultur zu formen, die von europäischen Einflüssen unabhängig war.
Andrades bekanntestes Werk ist der Roman "Macunaíma", der 1928 veröffentlicht wurde. Dieser surrealistische Roman erzählt die Geschichte eines indigenen Jungen, der sich auf eine fantastische Abenteuerreise begibt. "Macunaíma" wird oft als Meisterwerk der brasilianischen Literatur betrachtet.
Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit war Mário de Andrade auch als Musiker aktiv. Er erforschte traditionelle brasilianische Musik, sammelte Volkslieder und komponierte eigene Stücke. Er war ein Verfechter einer nationalen brasilianischen Musikidentität und beeinflusste damit die Entwicklung der brasilianischen Musikszene.
Darüber hinaus war Andrade als Kulturkritiker aktiv und setzte sich für eine stärkere Wertschätzung und Förderung der brasilianischen Kultur ein. Er gründete das brasilianische Archiv für Folklore und Ethnografie und leitete das damalige Nationalmuseum. Andrade hinterließ einen bleibenden Einfluss auf die brasilianische Literatur, Musik und Kultur.
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